Castor & Pollux

Kamee des Manierismus: Die Dioskuren in Silber, um 1600


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Kamee des Manierismus: Die Dioskuren in Silber, um 1600
Kamee des Manierismus: Die Dioskuren in Silber, um 1600
Beschreibung
Viele Helden der antiken Sagen sind noch heute wohlbekannt. Einige unserer Kunden kennen sicher auch die Dioskuren, die uns aus vielen antiken Bildwerken, wie der „Ildefonso-Gruppe“, die heute in Madrid aufbewahrt wird, bekannt sind. Ebenso bekannt sind sie durch die beiden großen Figuren der Rossebändiger, die links und rechts der Treppe zum Kapitol in Rom aufgestellt sind und den Eingang zum Kapitolsplatz markieren. Der Begriff der Dioskuren leitet sich ab vom griechischen „Διόσκουροι“ und bedeutet: Söhne des Zeus. In der griechischen Mythologie sind damit die Zwillingsbrüder Castor und Pollux gemeint. Sie lebten ein aufregendes und ereignisreiches Leben: So suchten die Brüder zusammen mit Jason und den Argonauten nach dem Goldenen Vlies, dann begleiteten sie Herakles auf dem Weg zu den Amazonen und erlebten einige Abenteuer, von denen uns die antiken Autoren berichten. Das Ende der Dioskuren wurde durch einen von Castor vom Zaun gebrochenen Streit mit seinem Cousin Idas eingeleitet. Idas erschlug Castor, daraufhin tötete Pollux Idas’ Bruder Lynkeus. Zeus griff ein, indem er Idas mit einem Blitzschlag tötete. Pollux trauerte so sehr um seinen Bruder, dass er seinen Vater bat, er möge ihm die Unsterblichkeit nehmen, um zu Castor ins Totenreich ziehen zu können. Gerührt von so viel Liebe, ließ Zeus seinen Sohn wählen, entweder ewig jung zu bleiben und unter den Göttern zu wohnen oder mit Castor jeweils einen Tag im unterirdischen Reich des Hades (Reich der Toten) und einen Tag im Olymp bei den Göttern zu weilen und dabei zu altern und letztlich zu sterben. Ohne zu überlegen, wählte Pollux die zweite Variante und wanderte von da an mit seinem Bruder zwischen dem Olymp und dem Hades hin und her. Immer wieder war die rührende Geschichte der beiden Brüder Thema in den Künsten und zeigt sich im hier vorliegenden, frühneuzeitlichen Schmuckstück fabelhaft umgesetzt. Der Steinschnitt folgt in seiner Darstellung den gängigen Castor und Pollux Bildnissen griechischer Münzprägungen. Die beiden Brüder sind hintereinander gestaffelt im Relief dargestellt und zeigen sich antikisch gewandet. Haarbänder geben den jugendlichen Figuren ein geordnetes Aussehen und ihr Blick schweift ruhig sinnend in die Ferne. Gefasst ist die ovale Steinscheidearbeit in eine Rahmung aus Silber. Fabelwesen sind in plastisches Rollwerk eingestellt und kleine Kartuschen zeigen Albertiköpfchen. Eine zweifarbige Naturperle in Tropfenform ist der reichen Rahmung anhängig und unterstreicht die Kostbarkeit der Arbeit. Goldschmiedearbeiten wie diese waren im späten 16. Jahrhundert und bis in das folgende Jahrhundert beliebt; zahlreiche Vorlagenbücher uns Stichwerke zirkulierten in ganz Europa zu diesem Thema. Vgl. sie etwa das sog. „Livre de Bijouterie“, das im Londoner V&A aufbewahrt wird. So gehalten, können die beiden antiken Helden und Sinnbilder der Bruderliebe, die ein unbekannter Steinschneider in den Jahren um 1600 in dieser Gemme inszenierte, bis heute bewundert werden.
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Antike Gemmen und Kameen zu besitzen war über Jahrhunderte Anspruch beinahe aller großen Sammlungen: Wir finden spektakuläre Stücke ebenso im Grünen Gewölbe in Dresden, in der Schatzkammer Rudolf II. bis hin zu den großen privaten Sammlungen wie der des Baron Stosch in späterer Zeit. Das 18. und 19. Jahrhundert brachte zahlreiche große Abdrucksammlungen antiker Siegelsteine und Gemmen hervor, welche die antike Bildsprache der Glyptik beinahe in ihrer Gesamtheit darstellen. So waren sie nicht zuletzt auch Ausdruck einer humanistischen Bildung. In besonderem Maße wichtig für die Vermittlung von Stein- und Muschelschnitten nördlich der Alpen waren seit jeher Italienreisende, die Abdrücke und geschnittene Steine sowie gravierte Muscheln von ihren Bildungsreisen nach Hause brachten um sich an den Geschichten, die die Muschelschalen erzählen konnten zu erfreuen. Die Kunst des Gemmenschneidens hat sich bis heute in Italien, besonders in der Bucht von Neapel erhalten, wo sie von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Heute ist die Scuola dei Cammei in Torre del Greco die weltweit einzige professionelle Ausbildungsstätte für Gemmenschneider, wobei sich jedoch leider die mythologische Themenwelt als Sujet beinahe ganz verloren hat.
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Unser Versprechen
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Wir möchten, dass Sie zu 100% zufrieden sind! Daher begutachten, beschreiben und fotografieren wir alle unsere Schmuckstücke mit größter Sorgfalt.

Bei unseren Bewertungen des antiken Schmucks können Sie sich auf unsere jahrelange Erfahrung im Handel sowie unsere Expertise als studierte Kunsthistoriker verlassen. Als Mitglied in verschiedenen Händlerorganisationen sowie der britischen Society of Jewellery Historians haben wir uns hier zu größter Exaktheit verpflichtet. In unseren Beschreibungen weisen wir stets auch auf etwaige Altersspuren und Defekte hin, die wir auch in unseren Fotos nicht verbergen – damit Sie, wenn unser Paket zu Ihnen kommt, keine unangenehmen Überraschungen erleben müssen.

Sollten Sie aus irgendeinem Grund doch einmal nicht zufrieden sein, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf und wir finden umgehend eine gemeinsame Lösung. Unabhängig davon können Sie innerhalb von einem Monat jeden Artikel zurückgeben und wir erstatten Ihnen den vollen Kaufpreis.

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