Orakel der Warheit

Antike Gemme mit Portrait des Pietro Aretino aus Lava, um 1870 und später


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Antike Gemme mit Portrait des Pietro Aretino aus Lava, um 1870 und später
Antike Gemme mit Portrait des Pietro Aretino aus Lava, um 1870 und später
Beschreibung
Kameen aus farbigem Sedimentgestein waren im 19. Jahrhundert beliebte Souvenirs einer Reise in den Süden Italiens. Das Material galt als „Lava“ des Vesuvs und erinnerte an den Untergang Pompejis 79 n. Chr. als die Stadt unter Lava und Asche dieses Vulkanes versank. Die untergegangenen und auf wundersame Weise wiederentdeckten Ruinenstädte Pompeji und Herculaneum waren im 19. Jahrhundert fester Programmpunkt einer jeden italienischen Reise und boten einen ganz unmittelbaren Eindruck des antiken römischen Alltags. Schmuck aus dem Material dieser Orte konnte so zu einem schönen, vielleicht auch etwas makabren Souvenir werden. Es entstand Schmuck in allen Qualitäten, von einfachen kleinen Broschen bis hin zu großen Paruren. Dass Lava als Souvenirschmuck in den Augen der Zeitgenossen in keinster Weise als minderwertig galt, zeigt, dass sich auch im Œuvre so bekannter Goldschmiede wie der Castellani Stücke aus Lava finden. Lava des Vesuvs wurde neben anderen Materialien Ausgangsstoff für Cameo-Arbeiten in der Umgebung von Neapel. Für die hochspezialisierten Gemmenschneider, die ansonsten Koralle oder Meeresschneckenhäuser zum Schnitzen nutzten, war der weiche Kalkstein, der in vielen Farben zur Verfügung stand ein wunderbares Ausgangsmaterial, da er er sich so dreidimensional schnitzen und auch tiefe Hinterschneidungen zuließ, wie an der hier vorliegenden Brosche zu studieren ist. Die fein geschnittene Kamee aus grauem Gestein zeigt das Profilportrait des italienischen Dichters Pietro Aretino, was nicht nur durch physiognomische Ähnlichkeiten zu den bekannten Portraits deutlich wird sondern auch von einer eingeritzen Inschrift auf der Rückseite bestätigt wird. Pietro Aretino (* 20. April 1492 in Arezzo, † 21. Oktober 1556 in Venedig), genannt il Divino („der Göttliche“), war ein vielseitiger italienischer Schriftsteller, Dichter, Satiriker und Polemiker des Cinquecento. Er verfasste prophetische Erbauungsbücher, Theaterstücke, polemische Satiren, erotische Dialoge und Gedichte sowie eine große Zahl von literarisch brillanten und kulturhistorisch ergiebigen Briefen, wovon mehr als 3000 erhalten sind. Aretino verkörpert den Typus eines unabhängigen, allein auf der Grundlage seiner geistigen Leistungen in einer höfischen Gesellschaft erfolgreichen sozialen Aufsteigers und wurde lebzeitig schon „censor(e) del mondo, oracolo della verità“, „Zensor der Welt, Orakel der Wahrheit“ genannt. Die detailliert geschnittene Gemme der 1870er Jahre wurde in den Jahren um 1990 in eine schlichte Fassung aus Silber gesetzt und kann seitdem als Brosche getragen werden. Sie kam aus einer bedeutenden Berliner Gemmensammlung zu uns.
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Antike Gemmen und Kameen zu besitzen war über Jahrhunderte Anspruch beinahe aller großen Sammlungen, vom Grünen Gewölbe in Dresden angefangen über die Schatzkammer Rudolf II. bis hin zu großen privaten Sammlungen wie die des Baron Stosch in späterer Zeit. Das 18. und 19. Jahrhundert brachte zahlreiche große Abdrucksammlungen antiker römischer und griechischer Siegelsteine und Gemmen hervor, die die antike Bildsprache der Glyptik beinahe in ihrer Gesamtheit darstellen konnten. Durch die großen Reisen, die junge Adlige und reiche Bürger in dieser Zeit unternahmen, wandelte sich die Verwendung von Gemmen und Kameen im frühen 19. Jahrhundert hin zu größeren Schmuckformen, welche in Stein, Muschel oder Vesuvlava geschnitten, klassische und begehrte Souvenirs aus Italien waren.
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Unser Versprechen
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