Mikromosaike

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Die Welt im Kleinen

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Auch ich in Italien!
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ntiker Schmuck mit Mikromosaiken ist ein besonderer Schwerpunkt unseres Angebotes. In Rom und Venedig entstanden seit dem späten 18. Jahrhundert feinste Darstellungen der schönsten Sehens­würdig­keiten Italiens, deren Genauigkeit und Detailfülle uns staunend macht. Entdecken Sie die Zeugnisse einer verlorenen Technik, die als Souvenir in ganz Europa und Übersee gesammelt wurden.

Die Idee, feinste Mosaike in Glas herzustellen, um mit diesen Schmuckstücke sowie kleine Alltagsgegenstände wie Schnupftabakdosen, Kästchen und Briefbeschwerer verzieren zu können, entstand in Rom. Hier, genauer im Vatikan, arbeitete seit den Jahren um 1600 eine Werkstatt daran, Mosaikkopien der im Petersdom aufgestellten Altargemälde anzufertigen. Da die Leinwände unter dem Ruß der Kerzen und der durch die vielen Pilger verursachten hohen Luftfeuchtigkeit litten, hatte man sich entschlossen, sie durch Mosaiken aus Glassteinen zu ersetzen. Zum Ende des 18. Jahrhunderts war diese Aufgabe jedoch abgeschlossen und die Künstler der Werkstatt mussten sich nach einem neuen Betätigungsfeld umsehen. Giacomo Raffaelli und Cesare Aguatti entwickelten daher um 1775 eine neue Technik der Herstellung winzig kleiner Mosaiken, die als „mosaici filati“, gesponnene Mosaike, bekannt wurden.

Ansicht des Petersplatzes in Rom in einem Mikromosaik der 1860er Jahre

Diese Mosaike wurden ein begehrtes Souvenir der zahlreichen Reisenden der Grand Tour, welche die detailreichen Darstellungen der Bauten und Ruinen der Ewigen Stadt und ihres Alltagslebens mit sich nach Hause nahmen. Das ganze 19. Jahrhundert hindurch entstanden so weitere Ansichten, doch nach dem Vorbild antiker Mosaike der römischen Kaiserzeit auch Darstellungen von Tieren und anderes.

Der Erfolg der römischen Mosaike ließ auch in anderen Städten Werkstätten entstehen, welche die Idee der Miniaturisierung aufnahmen. Ein Zentrum wurde Venedig, wo die Künstler wie in Rom auf eine lange Tradition der Mosaikherstellung zurücksehen konnten und wie diese bald Ansichten ihrer Stadt für die Reisenden herstellten. Auch in Florenz, wo seit 1588 mit dem Opificio delle Pietre Dure eine eigene Tradition der Mosaikkunst bestand, entstanden Arbeiten im kleinen und kleinsten Format, geeignet als Souvenir. Die hier hergestellten Objekte bestehen jedoch nicht aus gleichförmigen Tesserae aus Glas, sondern aus passgenau zugeschnittenen Plättchen edler Steine vor dunklem Grund, welche aus fein geäderten Achaten, Jade, Korallen, Türkisen und Onyx niemals welkende Blumenstillleben bilden.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts verschwand die Technik des Mikromosaiks. Als zu kostbare und zeitaufwendige Arbeit konnte sie der Konkurrenz der Fotografie als Reiseandenken nicht standhalten, und die Werkstätten mussten schließen.

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