Sommerglück

Langes, zweireihiges Collier aus aus „Corallo Sciacca“, um 1935


890,00 € *
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Langes, zweireihiges Collier aus aus „Corallo Sciacca“, um 1935
Langes, zweireihiges Collier aus aus „Corallo Sciacca“, um 1935
Beschreibung
Im August jeden Jahres feierte die Baronin von Üchtlitz auf Schlochtin ihren Geburtstag mit einem Sommerfest. Neben dem Schloss, auf der großen Wiese, stand ein Lindenwäldchen, „dort sollte der Tee genommen werden. Die Wiese und das Wäldchen waren voll Menschen, voll bunter Kleider, bunter Bänder, bunter Hüte, und im Grün des Gehölzes, im Gold der Nachmittagssonne nahmen all die Farben einen Edelsteinglanz an.“ Die beiden jungen Prinzessinnen von Neustatt-Birkenstein fuhren mit dem Landauer vor. Sie trugen blaue Sommerkleider, Korallenschnüre um den Hals. In seinem letzten großen Roman, den „Fürstinnen“ aus dem Jahr 1917, ließ Eduard von Keyserling noch einmal die ganze Pracht und den Glanz des Adels im alten Reich auferstehen, doch scheint mit jedem Sonnenstrahl bereits das Ende der vertrauten Ordnung hindurch. Ganz selbstverständlich ist es hier, beim Sommerfest der Baronin, Korallenketten zu tragen. Denn diese Juwelen des Meeres waren zur Zeit der Jahrhundertwende ein ausgesprochener Sommerschmuck. Das hier vorliegende Collier ist keine Ausnahme. Wir sehen rosige, orangerote Korallen, in zwei Reihen angeordnet. Es handelt sich um Perlen mit dem charakteristischen Lachston der „Corallo di Sciacca“. Die Stränge sind im Verlauf angeordnet, das heißt, sie werden zur Mitte hin dicker. Dort haben die von Hand geschliffenen Perlen dann einen Durchmesser von etwa 7,4 mm. Der Halsschmuck wird von einer Schließe aus sogenanntem „Amerikaner-Doublé“ gehalten, einer historischen Technik, bei der ein dünnes Goldblech auf ein unedles Metall, meist Messing, aufgewalzt wurde. Ihre Formensprache legt nahe, dass sie in den 1930er-Jahren entstanden ist, sehr wahrscheinlich in einer der großen Pforzheimer Manufakturen. Korallen aus dem Fund vor Sciacca wurden lange in Italien und auch in Deutschland zu Schmuck verarbeitet.
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Vor dem an der Südküste Siziliens liegenden Ort Sciacca brach im Juli des Jahres 1831 ein unterseeischer Vulkan aus. Fischer beobachteten die Explosionen und entdeckten zu ihrem Erstaunen, dass der Vulkan eine neue Insel gebildet hatte. Sobald die Eruptionen endeten, entbrannte ein heftiger Streit, welchem Land das neue Eiland gehören sollte. Das Königreich Beider Sizilien betrachtete es als natürlichen Bestandteil seines Territoriums und benannte es nach seinem König, Ferdinand II., Ferdinandea. Doch auch Großbritannien beanspruchte das strategisch an wichtigen Schifffahrtsrouten gelegene Neuland für sich und nannte es Graham Island. Die französische Flotte reklamierte die von ihr „Julia“ genannte Insel ebenfalls, und auch Spanien erhob Ansprüche. Den Streit schlichtete schließlich die Natur: Denn bereits 1832 hatten die Wellen die Insel so weit abgetragen, dass sie im Meer versank und lediglich als Untiefe erhalten blieb. Doch was hat das Geschehen mit Korallen zu tun? Die wiederholten untermeerischen Vulkanausbrüche und zahlreichen Erdbeben hatten große Mengen an Korallen absterben lassen, die eine der reichsten Lagerstätten des gesamten Mittelmeers bildeten. Diese subfossilen Korallen hatten durch die Lagerung im Wasser einen lachsfarbenen Farbton angenommen, der sie unverwechselbar machte. Entdeckt wurde dieser Schatz des Meeres im Jahre 1875 durch Zufall durch einen Fischer. Bald begann der Abbau der Korallen, doch ebenso schnell, schon 1915, waren die Vorkommen restlos erschöpft.
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Größe & Details
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Unser Versprechen
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