Prachtvoller Ring des Art Déco mit synthetischen Rubinen & Diamanten, um 1925

Zeit des Fortschritts

Prachtvoller Ring des Art Déco mit synthetischen Rubinen & Diamanten, um 1925

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Beschreibung

Unter allen Edelsteinen waren es in der Schmuckgeschichte vor allem die Rubine, bei denen sich Nachfrage und Angebot so wenig die Waage hielten, dass man schon früh versuchte, sie künstlich herzustellen. Bereits um das Jahr 1850 unternahm der Chemiker Sénarmont erste Versuche hierzu, und 1878 war das öffentliche Interesse am Thema bereits so groß, dass ein Artikel mit dem Titel Edelstein-Alchemie im erfolgreichen deutschen Massen- und Familienblatt Die Gartenlaube erschien (Heft 14, 1878, S. 228–230). Umso größer war daher die Aufregung, als 1902 die ersten von Verneuil geschaffenen synthetischen – nicht rekonstruierten – Rubine im Handel erhältlich waren. Noch 1918 hieß es: „Zur Unterscheidung des synthetischen Rubins vom natürlichen scheint ein absolut zuverlässiges Unterscheidungsmerkmal bis jetzt noch nicht gefunden zu sein.“ Vielmehr stand den Goldschmieden auf einmal jede nur erdenkliche Schattierung von Rot zur Verfügung – „vom dunklen Siamrubin bis zum hellrosa Rubin“ – und dies unabhängig von Glücksfunden. Genau wie die natürlichen wurden auch die synthetischen Rubine, zusammen mit Diamanten, in kostbare Fassungen aus Edelmetall eingefasst – und auch der vorliegende Ring ist ein Beispiel dieser Entwicklung. Auf einem flach gearbeiteten Ringkopf findet sich als zentraler Besatz ein synthetischer, kirschroter Rubin mit wunderbarer Reinheit und exzellenter Lichtbrechung. Zahlreiche Diamanten rahmen den Rubin: Zehn große Altschliff-Diamanten von zusammen einem halben Karat umgeben den prachtvollen Schmuckstein, gemeinsam mit 16 weiteren Rubinsynthesen, die als elegante Bänder an effektvoll gesetzte Schattenfugen anschließen. Zwölf kleinere Diamanten im Rosenschliff bereichern die Platin-Oberfläche des Ringes zusätzlich. Prachtvolle Weißjuwelen gehörten in der Zeit des Art Déco zur Schmuckausstattung jeder Großstädterin von Rang und Namen, und insbesondere Ringe nahmen neue, größere Dimensionen an. Dabei ist der vorliegende Ring nicht nur in Form und Dekor der Moderne verpflichtet, sondern auch im Material – und verbindet so wissenschaftlichen Fortschritt mit Luxus und zeitloser Eleganz. Vgl. zur Geschichte der Rubinsynthese: Jacques Boyer: Die synthetischen Edelsteine – ihre Geschichte, Herstellung und Eigenschaften, Berlin 1918; dort auch die obenstehenden Zitate, S. 39.

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