Licht und Geschwindigkeit

Antike Brosche eines Jockeys zu Pferde mit Diamanten, um 1900


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Antike Brosche eines Jockeys zu Pferde mit Diamanten, um 1900
Antike Brosche eines Jockeys zu Pferde mit Diamanten, um 1900
Beschreibung
Menschen um das Jahr 1900 erlebten revolutionäre Umbrüche wie kaum eine Generation zuvor. In zahlreichen Wissenschaftsbereichen folgten Entdeckungen Schlag auf Schlag: Marie Curie beschrieb erstmals die Radioaktivität und erhielt dafür 1903 den Nobelpreis. In der Physik hatte Heinrich Hertz gerade die Existenz elektromagnetischer Wellen nachgewiesen – eine Entdeckung, die zur Entwicklung von Radio und Funk führte. 1905 formulierte Albert Einstein seine berühmte Gleichung, nach der Energie der Masse mal Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat entspricht. Neue Transportmittel, elektrisches Licht – die Umwälzungen dieser Zeit waren zahlreich und tiefgreifend. Das gesellschaftliche Leben der Aristokratie und des wohlhabenden Bürgertums Europas hingegen hielt noch für einige Jahrzehnte an den Idealen der Vergangenheit fest. Gerade in Großbritannien wurden Bälle und Jagden weiterhin wie eh und je veranstaltet – als fände die Moderne außerhalb dieser Kreise nicht statt. Pferderennen, seit 1780 nach dem Earl of Derby benannt, unterhielten die feine Gesellschaft, und kaum jemand ahnte, welche gewaltigen Umbrüche auch für die Oberschicht bald bevorstehen sollten – mit dem heraufziehenden, verheerenden Krieg. Auch unsere Brosche, ein typisches Conversation Piece der Jahre um 1900, feiert ein letztes Mal den Pferdesport. Ein Jockey im gelb-blauen Dress sitzt auf einem über und über mit Diamanten besetzten Pferd. Im gestreckten Galopp jagt es nach rechts. Kaum vermögen wir die Details der Szene zu erkennen, so geblendet sind wir von der Geschwindigkeit und dem Glanz dieses meisterhaft gearbeiteten Schmuckstücks. Der Reiter ist mit feinem Email überzogen, das selbst die Nähte seiner Hose detailreich herausarbeitet. Die Rückseite der Brosche besteht aus Rotgold, die Front wurde aus Silber gefertigt, mit feinen Akzenten aus Gelbgold. Zur stilistischen Einordnung zeigen wir eine Seite aus dem Katalog des Londoner Juweliers Streeter von 1900, die eine Auswahl sogenannter „Sporting Models“ mit Diamantbesatz abbildet – ein schöner Beleg dafür, wie stimmig sich auch das hier vorliegende Stück in diese Zeit einordnen lässt.
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In der Antike wurden Diamanten vor allem für ihre unvergleichliche Härte geschätzt. Als Symbole unbesiegbarer Stärke war ihre Schönheit bestenfalls zweitrangig. Tatsächlich erscheinen die frühen Diamanten dem modernen Auge überhaupt nicht attraktiv. Mittelalterliche Schlifftechniken erlaubten ebenfalls keine spektakulären Lichtreflexe und die verbreiteten Tafelschliffe brachten nur Helligkeit und Farbe der Steine zur Geltung. All das änderte sich im Verlauf des 17. Jahrhunderts. Der Adel des Barock entwickelte eine Vorliebe für glitzernde Edelsteine. Besonders populär waren Diamanten im Rosenschliff, deren vielfältige Facetten das Kerzenlicht wunderbar reflektieren. In der Mitte des Jahrhunderts entwickelte sich ein erster, früher Brillantschliff, der nach dem einflussreichen Kardinal Jules Mazarin als Mazarinschliff bezeichnet wird und sich durch eine Krone mit 17 Facetten auszeichnet. Bereits gegen Ende des Jahrhunderts wurden diese Diamanten dann durch eine neue Form abgelöst, der nach seinem Erfinder als Peruzzi-Schliff benannt ist. Vincenzo Peruzzi war ein Edelsteinschleifer aus Venedig, der die Krone der Diamanten um zusätzliche Facetten auf insgesamt 33 erhöhte und so das Feuer der Steine enorm steigerte. Diese frühen Brillanten waren jedoch, was Anzahl und Form der Facetten angeht, nicht standardisiert. Jeder Stein wurde so geschliffen, dass möglichst viel Substanz erhalten bleiben konnte. Neue Diamantvorkommen in Brasilien führten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dann zu einer Schliffform, die als Old Mine Cut bekannt wurde. Diese Diamanten ähneln bereits sehr unseren heutigen Vollschliff Brillanten, doch sollten noch einige Generationen stetiger Verbesserung der Schlifftechnik nötig sein, bis aus dem Old Mine Cut zunächst der Altschliff, und schließlich in den 1940er Jahren der moderne Vollschliff wurde.
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Wer sich mit antikem Schmuck befasst, stolpert früher oder später über den Begriff „Novelty-Schmuck“. Doch was ist Novelty-Schmuck?

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Unser Versprechen
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Wir möchten, dass Sie zu 100% zufrieden sind! Daher begutachten, beschreiben und fotografieren wir alle unsere Schmuckstücke mit größter Sorgfalt.

Bei unseren Bewertungen des antiken Schmucks können Sie sich auf unsere jahrelange Erfahrung im Handel sowie unsere Expertise als studierte Kunsthistoriker verlassen. Als Mitglied in verschiedenen Händlerorganisationen sowie der britischen Society of Jewellery Historians haben wir uns hier zu größter Exaktheit verpflichtet. In unseren Beschreibungen weisen wir stets auch auf etwaige Altersspuren und Defekte hin, die wir auch in unseren Fotos nicht verbergen – damit Sie, wenn unser Paket zu Ihnen kommt, keine unangenehmen Überraschungen erleben müssen.

Sollten Sie aus irgendeinem Grund doch einmal nicht zufrieden sein, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf und wir finden umgehend eine gemeinsame Lösung. Unabhängig davon können Sie innerhalb von einem Monat jeden Artikel zurückgeben und wir erstatten Ihnen den vollen Kaufpreis.

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